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Selma Meyer

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Karteikarten mit Namen drauf liegen auf der Tastatur eines iPads. Darauf Stifte und Marker. Auf dem Bildschirm des iPads leuchten einige Notizen

Zwei Sommer in Amsterdam – Teil 2

Regelmäßig verhilft die Widerstandsgruppe rund um meinen Großvater Theo Hespers Jugendlichen zur Flucht aus Deutschland. Einige der geflüchteten Jugendlichen kehren zurück in ihre Heimat – und verraten die Widerständigen an die Gestapo.

In der Invertito ist ein Foto vom Gebäude, in dem das Holland Typing Office von Selma Meyer war. Auf dem Buch liegen Karteikarten mit den Namen zweier geflüchteter Junger Männer aus Deutschland.

Zwei Sommer in Amsterdam

Sommer 2018. In Amsterdam wird die Canal Pride gefeiert – wild und bunt. Und mitten in diesem bunten Trubel finde ich das einstige Büro von Selma Meyer, die in den 1930er Jahren deutschen, homosexuellen Jugendlichen auf der Flucht geholfen hat.

Ein Portrait von Selma Meyer. Daneben ein paar Zeilen ihres politischen Wirkens von der Seite gedenkbuch-wuppertal.de, die auch nochmal im Text verlinkt ist.

Ein Komplott und eine bemerkenswerte Frau

Im Kreis der politisch engagierten Männer, sticht eine Person besonders hervor: Selma Meyer. Die Niederländerin ist Unternehmerin, Jüdin, Feministin und Friedensaktivistin. Schon 1934 protestiert sie öffentlich gegen die „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“.

Auszug aus dem "Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger, Ausgabe 25 vom 1. Februar 1937 abends. Darin abgedruckt ist eine Liste mit ausgebürgerten Deutschen, darunter mit der Ziffer 17. der Name meines Großvaters Theo Hespers

Von Widerstand und Terrorismus

1937 nimmt die Geschichte meines Großvaters so langsam wieder Fahrt auf. Er verliert seine deutsche Staatsbürgerschaft, muss seinen Weggefährten Hans Ebeling vor der Gestapo retten und lernt die jüdische Unternehmerin Selma Meyer kennen.

Ein Portrait von Selma Meyer, daneben ein Auszug aus einem Bericht über das Büro von Selma Meyer und ihrer Mitwirkung am Widerstand

Viel Stoff, wenig Schlaf

Immer wieder lässt mein Vater in seinen Erzählungen Namen fallen, die mir neu sind – oder an die ich mich nicht mehr erinnere. Dabei hat mich vor allem die Lebensgeschichte der niederländischen Unternehmerin Sara Cato Meyer, genannt Selma, nachhaltig beeindruckt. Als mein Vater von ihr erzählt, fühlt es sich an, wie ein Familienmitglied zu treffen, das lange als verschollen galt. Und das man gleich darauf auf schmerzhafte Weise wieder verlieren wird.