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1937

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Auszug aus dem Artikel "In der Reichsjugendführung - Bericht eines Engländers" (ist im Text und Podcast näher zitiert).

Die Kameradschaft: Schriften junger Deutscher. Teil 3

Ein junger Engländer macht eine Art Praktikum in der Reichsjugendführung in Berlin. Was er über die Nazis und die Führung der Hitlerjugend zu berichten hat, lässt tief blicken.

Die Titelseite der ersten Ausgabe von "Kameradschaft - Schriften junger Deutscher". Die Überschrift lautet "Kameradschaft". Die ersten Zeilen lauten: "Wir stehen im Kampfe, wir jungen Deutschen. Was unsere Sehnsucht in Jahren reichen Jugendlebens war, was wir für uns und unser Volk erträumten und ersehnten, ist ferner denn je. Was wir uns schufen, ist zerstört oder tödlich bedroht. Unser Wollen ist verfehmt, unsere Gemeinschaft verboten."

Die Kameradschaft: Schriften junger Deutscher. Teil 1

November 1937 – der erste Versuch der Widerstandsgruppe, sich im niederländischen Exil gegen die Nazis zu verbünden ist gescheitert. Aber mein Großvater Theo und sein Freund Plato alias Dr. Hans Ebeling denken gar nicht daran aufzugeben. Im Gegenteil. Es ist ihnen gelungen, genug Geld aufzutreiben, um eine eigene Zeitschrift zu gründen: „Kameradschaft – Schriften junger Deutscher“.

Ein Portrait von Selma Meyer. Daneben ein paar Zeilen ihres politischen Wirkens von der Seite gedenkbuch-wuppertal.de, die auch nochmal im Text verlinkt ist.

Ein Komplott und eine bemerkenswerte Frau

Im Kreis der politisch engagierten Männer, sticht eine Person besonders hervor: Selma Meyer. Die Niederländerin ist Unternehmerin, Jüdin, Feministin und Friedensaktivistin. Schon 1934 protestiert sie öffentlich gegen die „Wuppertaler Gewerkschaftsprozesse“.

Cover der Invertito vor handschriftlichen Notizen|Cover der Invertito|Handschriftliche Notizen zum Buch von Andreas Pretzel

Organisierter Widerstand und der Paragraf 175

Von Nationalisten bis linientreuen KPDlern – mein Großvater Theo Hespers und sein Mitstreiter Hans Ebeling, genannt Plato, versuchen im Exil alle an einen Tisch zu holen, die Hitler stürzen wollen. In ihren Reihen ist ein Verräter.

Die erste Seite der Enzyklika von Papst Pius XI: "Mit brennender Sorge und steigendem befremden beobachten Wir seit geraumer Zeit den Leidensweg der Katholischen Kirche, die wachsende Bedrängnis der ihr in Gesinnung und Tat treubleibenden Bekenner und Bekennerinnen inmitten des Landes und des Volkes, dem St. Bonafatius einst die Licht- und Frohbotschaft von Christus und dem Reiche Gottes gebracht hat. Diese unsere Sorge ist nicht vermindert worden durch das, was die Uns an Unserm Krankenlager besuchenden Vertreter des hochwürdigen Episkopats wahrheits- und pflichtgemäß berichtet haben."

Das Kreuz mit dem Kreuz

Auch wenn mein Großvater Theo Hespers überzeugter Katholik ist: Mit der Kirche als Institution hatte er so seine Schwierigkeiten, wenn er auch gute Kontakte in die oberen Etagen pflegte …

Auszug aus dem "Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger, Ausgabe 25 vom 1. Februar 1937 abends. Darin abgedruckt ist eine Liste mit ausgebürgerten Deutschen, darunter mit der Ziffer 17. der Name meines Großvaters Theo Hespers

Von Widerstand und Terrorismus

1937 nimmt die Geschichte meines Großvaters so langsam wieder Fahrt auf. Er verliert seine deutsche Staatsbürgerschaft, muss seinen Weggefährten Hans Ebeling vor der Gestapo retten und lernt die jüdische Unternehmerin Selma Meyer kennen.